VIVA Deutschland Wiki
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VIVA Germany ist ein deutscher Musikfernsehsender, der seinen Sendebetrieb am 01. Dezember 1993 aufnahm. Von 1993 bis 2005 wurde VIVA von der VIVA Media AG um Dieter Gorny geführt und hatte seinen Sitz in Köln. 2005 übernahm der amerikanische Medienkonzern Viacom den Fernsehsender und verlegte den Sitz von Köln nach Berlin.


VIVA ist von seiner Gründung bis zur Etablierung von MTV Germany 1997 der einzige deutschsprachige Musiksender und hat insbesondere in seiner Anfangszeit in den 1990er-Jahren auf die damalige Jugend musikalisch und kulturell starke Einflüsse gehabt. Als deutscher Musiksender ist VIVA zudem auch wichtig zur Etablierung von deutschsprachiger Musik sowie von Musikern aus dem deutschsprachigen Raum, deren Videos auf dem bis 1997 ausschließlich englischsprachigen MTV nicht gespielt werden. Zudem ist VIVA jahrelang ein wichtiger Anlaufpunkt für talentierte neue Moderatoren und brachte zahlreiche bekannte Moderatoren, Schauspieler und Entertainer hervor. Bekannte Beispiele hierfür sind Stefan Raab, Heike Makatsch, Jessica Schwarz, Matthias Opdenhövel, Klaas Heufer-Umlauf, Oliver Pocher, Nilz Bokelberg, Sarah Kuttner, Enie van de Meiklokjes und Charlotte Roche. Tobias Schlegl, der seine Karriere ebenfalls auf VIVA begann, sagte dazu: „VIVA war 100 Prozent authentisch, ganz anders als der Rest des deutschen Fernsehens.“

VIVA Germany ist der Hauptsender der gesamten VIVA-Gruppe und brachte zahlreiche Ableger im In- und Ausland hervor. In Deutschland waren das VIVA Zwei von 1995 bis 2002 und VIVA Plus von 2002 bis 2007. Ausländische Ableger waren VIVA Austria, VIVA Switzerland, VIVA Poland, VIVA Hungary und VIVA UK & Ireland. Darüber hinaus gab es in China und Litauen Programmblöcke unter dem VIVA.


Geschichte[]

1990er[]

VIVA in den 1990ern

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Mola Adebisi

VIVA ging am 01. Dezember 1993 um 12:00 Uhr als zweiter Musiksender Deutschlands auf Sendung, nachdem der erste Sender Musicbox 1988 in Tele 5 umgewandelt wurde und die zunächst noch musikdominierten Sendestrecken schrittweise zurückgefahren wurden. In diese Lücke stieß VIVA vor. Das Sendestudio befand sich in den angemieteten Räumen von Bertelsmanns VOX-Studios in Köln-Ossendorf. Ursprünglich wurde VIVA vom Medienriesen Time Warner gestartet, um die deutschen Geschäfte seines Unternehmens Warner Music Group anzukurbeln. Die Bertelsmann Music Group (BMG) lehnte eine Einladung, an VIVA teilzunehmen, ab, da man mögliche Repressalien seitens des Konkurrenten MTV Europe befürchtete und nicht der Überzeugung war, dass sich ein deutschsprachiger Musiksender gegen MTV durchsetzen könne. Die Time-Warner-Führungskräfte Tom McGrath und Peter Bogner ließen sich jedoch davon nicht irritieren und gründeten zusammen mit ihren Konkurrenten Sony, PolyGram und EMI Music, sowie dem Medienmanager Michael Oplesch (VIVA GF, MTV GF, MME GF), den Produzenten Rudi Dolezal und Hannes Rossacher, den Gründern des TV-Produktionsunternehmens Me, Myself & Eye (MME), Christoph Post, Jörg A. Hoppe und Marcus O. Rosenmüller, und dem Medienanwalt Helge Sasse die Viva Medien GmbH. Zu den ersten VJs zählten die damals noch unbekannten Moderatoren Stefan Raab und Heike Makatsch, die nach ihrer Zeit bei VIVA zu erfolgreichen Film- und Fernsehpersönlichkeiten in Deutschland aufstiegen.

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Logo von 1993 bis 2001

VIVA sollte von Anfang an eine Art Gegenpol zu MTV Europe sein, das bis dahin vornehmlich Videos englischsprachiger Künstler zeigte. „MTV sei verletzlich, da es nur in Englisch sende, weder in Deutschland lizenziert sei, noch irgendjemand aus Europa gehöre“, hieß es in einem Time-Warner-Konzeptpapier. „Während MTV auf eine Diät angloamerikanischer Videoclips setze, solle VIVA 40 Prozent und mehr deutsche Musik bringen“, analysierte Time-Warner-Stratege Peter Bogner seinerzeit. So wurde von Anfang an auf ein deutschsprachiges Sendekonzept Wert gelegt, das mit deutschen Künstlern das Monopol von MTV brechen sollte. Der erste Geschäftsführer der VIVA Medien GmbH Michael Oplesch wurde noch kurz vor dem Start durch den ausgebildeten Lehrer und Ex-Leiter des Rockbüros NRW, sowie Popkomm-Manager Dieter Gorny abgelöst, der den Sender bis zur Übernahme durch MTV am 14. Januar 2005 führte.

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So feiert viva seinen sendeschluss5 gross

Am 01. Dezember 1993 nahm VIVA um 12:00 Uhr den Sendebetrieb in Köln auf. Die Studios befanden sich die meisten Jahre in Köln-Mülheim, im gleichen Gebäude mit Brainpool. Das erste gespielte Musikvideo war Zu geil für diese Welt von den Fantastischen Vier. Das Profil des Senders wurde maßgeblich von Rudi Dolezal und Hannes Rossacher (DoRo Produktion) definiert. 1994 konnte laut eigenen Angaben zum ersten Mal die Marktführerschaft errungen werden. Nach dem Wiedereintritt von MTV in das Free-TV verlor VIVA zwischenzeitlich die Oberhand. Ab Mitte 2004 lag VIVA bei den Zuschauerzahlen in der werberelevanten Zielgruppe aber wieder leicht in Führung.

Ab 1995 vergab der Sender den Musikpreis Comet. Im gleichen Jahr wurde zum 21. März der Ableger VIVA Zwei ins Leben gerufen. Das Hauptaugenmerk von VIVA Zwei lag auf einem alternativeren Musikstil, vornehmlich Alternative Rock und Metal, aber auch Alternative Hip-Hop und elektronischer Musik.

2000er[]

VIVA in den 2000ern

Da es jedoch nicht gelang, VIVA Zwei profitabel zu betreiben und der Sender stets Verluste machte, wurde er am 07. Januar 2002 durch VIVA Plus ersetzt.

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Logo von 2002 bis 2004

Ab dem Jahr 2000 setzte VIVA mit seinem Konzept stark auf europäische Expansion mit Tochtersendern in der Schweiz, Österreich und Polen. Dazu kamen diverse Beteiligungen an anderen Sendern.

2003 geriet VIVA in die Kritik, als bekannt wurde, dass bei der Rotation der Musikvideos heimlich Plätze für das Plattenunternehmen Universal reserviert wurden, das dadurch seine Titel besser positionieren wollte.

Bereits 2002 gab es Pläne einer Übernahme, wobei auch der US-amerikanische Medienkonzern Viacom unter den Bietern war. Anteilseigner wurde schließlich jedoch AOL Time Warner.

Nachdem bekannt wurde, dass AOL Time Warner seine Sparte Warner Music verkauft hatte, stand auch der Verkauf von VIVA zur Disposition. Unter den Bietern befanden sich Viacom, ProSiebenSat.1 und die RTL Group.

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Logo von 2004 bis 2010

Am 24. Juni 2004 wurde schließlich bekannt, dass VIVA von dem amerikanischen Medienkonzern Viacom übernommen wurde, zu dem auch die internationale MTV Group gehört. Der Kaufpreis lag bei gut 310 Millionen Euro.

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Ab dem 14. Januar 2005 war Viacom alleiniger Anteilseigner und übernahm die komplette Führung bei VIVA. In den Folgejahren folgten eine Ausdünnung des Eigenproduktionsanteils im Programm zugunsten eingekaufter Ware sowie Massenentlassungen. Das Format VIVA Live! war als letztes regelmäßiges Liveprogramm bis 2011 auf Sendung, ehe auch dieses verschwand.

Ebenfalls im Jahr 2005 wurde der Sender von der zuständigen Landesmedienanstalt verwarnt, da anstatt der maximal erlaubten 12 Minuten Werbung pro Stunde mehr als 18 Minuten lang Werbung gezeigt wurde.

VIVA verlegte im März 2005 unter großen Protest u. a. seitens des Landes Nordrhein-Westfalen seinen Sitz von Köln-Butzweilerhof nach Berlin.

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Am 14. Januar 2007 wurde der Sendebetrieb von VIVA Plus eingestellt und der Sendeplatz durch Comedy Central ersetzt. Das Hauptformat von VIVA Plus, Get the Clip, wurde auf VIVA übertragen und ab dem 15. Januar 2007 täglich mehrmals ausgestrahlt, bis die Sendung am 19. Februar 2014 auch dort eingestellt wurde. Zudem gab es Spezialausgaben des Programms, und ein Teil der Call-in-Sendungen, die auf VIVA Plus ausgestrahlt wurden, waren anfangs ebenfalls auf VIVA zu sehen.

2010er[]

VIVA in den 2010ern

Screenshot VIVA Germany (2011)
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Ab dem 01. Januar 2011 um 3:00 Uhr war VIVA mit einem neuen Senderauftritt, neuem Senderlogo und neuem Design zu sehen. Dies hing damit zusammen, dass der Schwestersender MTV nur noch via Pay-TV zu empfangen war und einige MTV-Formate nun – meist als Wiederholungen, aber auch als Erstausstrahlungen – bei VIVA zu sehen waren. Auch diesmal war das erste gespielte Musikvideo Zu geil für diese Welt von den Fantastischen Vier. VIVA wurde dabei als Senderfenster für jegliche Inhalte von Viacom positioniert. Zu sehen waren auch Sendungen, die sich ursprünglich nur bei Nick, Comedy Central oder vormals MTV im Programm befanden.

VIVA verwendete ab dem 01. Januar 2011 bis zum Sendeschluss für Werbetrenner und Eigenwerbung verschiedene Lieder von nationalen und internationalen Künstlern. Diese wurden zwar unregelmäßig geändert, das gezeigte Bildmaterial passte aber zur jeweiligen Jahreszeit.

Ab dem 22. März 2011 sendete VIVA ausschließlich im 16:9-Format. Alle 4:3-Sendungen wurden gestreckt, um den Schwarzanteil an den Seitenrändern einzudämmen, sowie die Positionierung der Logos nicht ändern zu müssen. Musikvideos wurden zum Teil in 16:9, hochskaliert in 16:9 oder 14:9 ausgestrahlt. Über das Satellit-Signal sendete VIVA zudem ab dem 23. Mai 2011 in voller PAL-Auflösung.

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Übergang von VIVA Germany zu ComedyCentral

Vom 08. September 2014 bis zum 30. September 2015 sendete VIVA nur noch elf Stunden am Tag, zwischen 17:00 Uhr und 06:00 Uhr strahlte Comedy Central sein Programm aus. Dieser gab nach einer Umstellungsphase für Kabelnetzbetreiber, die am 30. September 2014 endete, seine bisherigen Frequenzen mit Nick auf. Zum 01. Oktober 2014 hatte VIVA sein Anime-Programm komplett eingestellt. Der Fokus sollte fortan wieder auf der Musik liegen. Am 06. Februar 2015 gab Viacom jedoch bekannt, ab Mitte Februar 2015 das Musikprogramm weiter zu kürzen und schon ab 12:00 Uhr mittags bis Sendeschluss um 17:00 Uhr Comedy-Programme auf VIVA auszustrahlen. Damit wurde die Musikstrecke um weitere drei Stunden gekürzt.

Ein Jahr nach der Kanalteilung zum 01. Oktober 2015 wurde von Viacom erneut die Sendezeit geändert, sodass VIVA nun von 2:00 Uhr bis 14:00 Uhr zu sehen war und eine Stunde mehr erhielt. Damit wurde auch die Musikstrecke wieder um fünf Stunden erweitert. Die VIVA Night Sounds kehrten zurück. Die restliche Zeit zwischen 14:00 Uhr und 02:00 Uhr war auf demselben Sendeplatz weiterhin Comedy Central zu sehen.

Ab dem 30. Dezember 2015 verzichtete VIVA auf die Ausstrahlung von Reality-Sendungen, sodass seitdem nur noch Musikformate gesendet wurden. Das nachts von 02:00 bis 06:00 Uhr gesendete Format Night Sounds enthielt in der Anfangszeit jedoch umfangreiche von Drittanbietern zugelieferte Erotikstrecken, war ab 2017 jedoch komplett werbefrei und wurde lediglich selten von Eigenwerbung unterbrochen. Von Mai bis Oktober 2016 wurde mit der dienstags um 13:30 Uhr ausgestrahlten Sendung MTV’s Bugging Out wieder ein Reality-Format in das Programm aufgenommen. Von Oktober 2016 bis Dezember 2018 war VIVA wieder ein reiner Musiksender.

Im Sommer 2017 veranstaltete VIVA ein landesweites Moderatorencasting unter dem Namen VIVA sucht Dich. Hanna Scholz setzte sich dabei gegen mehr als 300 Konkurrenten in einem Online-Voting durch und moderierte am 25. August 2017 erstmals die VIVA Top 100.

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Am 20. Juni 2018 gab Viacom bekannt, dass VIVA am 31. Dezember 2018 eingestellt wird. Der Sendeplatz wurde von Comedy Central übernommen, sodass der Comedysender nun wieder 24 Stunden sendet. Viacom-Chef Mark Specht sagte in einem Interview mit Horizont, der Sender sei zwar profitabel gewesen, Viacom wolle sich aber auf seine drei Kernmarken MTV, Comedy Central und Nickelodeon konzentrieren und sehe bei ihnen stärkere Wachstumschancen. Ein weiterer Grund für die Einstellung waren laut Meinung mancher die zuletzt ungünstigen Sendezeiten, mit denen die Zielgruppe kaum noch erreicht wurde.

Tatsächlich war es aber so, dass VIVA bei den Zuschauern sehr viel beliebter war als das im Dezember 2017 ins Free-TV zurückgekehrte MTV Germany. So konnte VIVA im August 2018 in der Zeit von 02:00 Uhr bis 14:00 Uhr 1,1% Marktanteil in der Zielgruppe holen, während das rund um die Uhr sendende MTV lediglich 0,1% Marktanteil in der Zielgruppe erreichte.

Seit 2023 wird Comedy Central zu den rund-um-die-Uhr Zeit ausgestrahlt.

Im Text zur Petiton wird besonders die Einzigartigkeit von VIVA betont:

VIVA darf 24 Stunden werden.

Ebenfalls am 2018 wurde ein 15-seitiger Petitionsbrief von den Initiatoren von Stellt unser VIVA nicht ein! .

Im Dezember 2018 sendete VIVA noch einmal zahlreiche Specials mit Musikstrecken, die vor allem auf die Blütezeit des Senders in den 1990ern zurückblickten. Zu den Specials gehörte unter anderem eine Sendung namens VIVA Los 90s, die zwischen dem 15. und dem 16. Dezember lief und nur Songs aus den Neunzigern spielte. Zudem führte man eine abschließende Sendung namens VIVA – The Final Countdown ein, die ab dem 01. Dezember 2018 immer montags bis samstags von 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr (samstags bis 14:00 Uhr) ausgestrahlt wurde. Dort wurden zurückzählend die besten Songs aus 25 Jahren gezeigt, beginnend mit dem Jahr 2018 und endend am letzten Sendetag mit Songs aus dem Jahr 1993. Außerdem sendete man ab dem 01. Dezember 2018 mit wechselnden Senderlogos. Alle zwei Minuten wechselte das Senderlogo zwischen dem von 1993 bis 2001, 2002 bis 2004, 2004 bis 2010 und dem von 2011 bis 2018.

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Moderatoren und Gäste der Abschiedssendung machen ein letztes Selfie

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VIVA Comedy Central Logo

Nach Sendeschluss wurde das VIVA-Logo fälschlicherweise weiterhin im Programm von Comedy Central eingeblendet

Am 31. Dezember 2018 sendete VIVA mit der Clipstrecke VIVA Non Tune das Mal. Von 08:00 Uhr bis 09:00 Uhr wurden im Rahmen dieser Sendung Musikvideoclips gespielt und die Abschiedsbotschaften der Zuschauer eingeblendet, die diese 19. Dezember 2018 auf Twitter posten konnten.

Nach der Einstellung kamen im Jahr 2019 zahlreiche VIVA-Fan- und Fake-Accounts in den sozialen Netzwerken auf. Zu den größten VIVA-Fan-Netzwerken zählen VIVA Forever und VIVA/MTV Clips. Der bereits im Mai 2018 gestartete russische Piratensender VIVA Russia wurde am 31. August 2019 in Pulse umbenannt.

Im Jahr 2019 konnte MTV seine Marktanteile in der Zielgruppe nicht zuletzt wegen der Neuauflage von Yo! MTV Raps teilweise leicht auf 0,2% oder 0,3% steigern. Der durchschnittliche Marktanteil, den VIVA in den Jahren zuvor verzeichnete, ist dennoch lange noch nicht erreicht. Die größte Konkurrenz ist für MTV neben dem Internet der erfolgreichere Musikfernsehsender Deluxe Music, der sich am 12. Februar 2019 ein neues Design verpasste. Comedy Central hingegen konnte stärker vom VIVA-Aus profitieren.

Sendezeiten (Übersicht)[]

06:00 Uhr 14:00 Uhr 17:00 Uhr 02:00 Uhr
seit 01. Dezember 1993 VIVA
08. September 2014 bis 30. September 2015 VIVA Comedy Central
01. Oktober 2015 bis 31. Dezember 2018 VIVA Comedy Central VIVA

Programm & Sendungen[]

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Ausschnitt aus einer Programmzeitschrift

War VIVA in den Anfangsjahren ein reiner Musiksender mit Aushängeschildern wie Interaktiv, Vivasion, Metalla, Freestyle und den VIVA Top 100, die die Zuschauer täglich begleiteten und auch einen gewissen Einfluss hatten, so gesellte sich ab der Jahrtausendwende auch zunehmend eingekaufte Ware dazu. Dies waren Dating- und Reality-Shows, aber auch Sitcoms und Soaps. Besonders nach der Übernahme durch Viacom im Jahr 2005 wurden Eigenproduktionen mit dem Fokus auf Musik stark zurückgefahren. Live-Programm gab es nur noch in Form der Sendung VIVA Live!, die im März 2011 eingestellt wurde. Zunehmend produzierte man Sendungen anderer Genres selbst wie z. B. shibuya, Party, Bruder! oder VIVApedia. Ab Oktober 2015 bis Sendeschluss am 31. Dezember 2018 war VIVA ein reiner Musiksender.

Eine übersichtliche Auflistung aller Sendungen, die zwischen 1993 und 2018 bei VIVA Germany ausgestrahlt wurden, ist hier zu finden:

Liste der VIVA-Germany-Sendungen

VJs & VJanes[]

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VJs/VJanes der ersten Stunde: Mola Adebisi, Heike Makatsch, Jessica Schwarz und Niels Ruf

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Die letzten VIVA-VJs/VJanes Jan Köppen, T-Zon, Melissa Lee und Hanna Scholz

VIVA jahrelang ein wichtiger Anlaufpunkt für talentierte neue Moderatoren, bei Musiksendern VJs und VJanes genannt, und brachte zahlreiche bekannte Moderatoren, Schauspieler und Entertainer hervor. Bekannte Beispiele hierfür sind Stefan Raab, Heike Makatsch, Jessica Schwarz, Matthias Opdenhövel, Klaas Heufer-Umlauf, Oliver Pocher, Nilz Bokelberg, Sarah Kuttner, Enie van de Meiklokjes, Charlotte Roche, Collien Ulmen-Fernandes und Jan Köppen. VJs & VJanes wurden zu regelrechten Ikonen. Der Spiegel schrieb anlässlich des 10-jährigen Jubiläums im Jahr 2003: „VIVA. Deutschlands Kult-Musiksender der Neunziger. Eine Generation wurde mit ihm erwachsen. Ein neuer Moderatorentyp wurde mit ihm groß. Schlegl, Makatsch, Bechtel, Bokelberg und Adebisi waren alle extrem jung und extrem unerfahren, als sie bei VIVA anfingen. Sie waren so nah dran am Gefühl einer Generation wie kaum ein anderer. Sie interviewten Stars und wurden dabei selbst zu Stars.“ In den letzten Jahren ging VIVA dazu über, auch YouTuber und junge Musiker als Moderatoren anzuheuern. Beispiele dafür wären Sami Slimani und T-Zon. Das letzte groß beworbene Moderatorencasting VIVAs fand im Sommer 2017 statt, als Hanna Scholz sich gegen über 300 andere Bewerber in einem Online-Voting durchsetzte. Seit 2023 stellten die Musiksendern MTV und VIVA die Moderatorin Anna vor.

Eine übersichtliche Auflistung aller VJs & VJanes ist hier zu finden:

Liste der VIVA-Moderatoren

Senderdesign[]

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VIVA Bureau Dreieque
Show Logos
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VIVA Bureau Dreieque, besser bekannt als VIVA-Font, ist die Schriftart, die VIVA ab dem Rebrand im Januar 2011 on-air und off-air für Trailer, Programmhinweise, Intros, Outros und vielem mehr genutzt hat. Sie wurde im Jahr 2010 vom deutschen Grafikdesigner Mario Lombardo entworfen und ist markenrechtlich geschützt. Das komplette Design und die Schriftart VIVA Bureau Dreieque sollte sich dem neuen Image von VIVA, das ab 2011 weniger verspielt und eher kantig auftreten sollte, optisch anpassen, weshalb die Buchstaben ebenfalls eher spitz und kantig sind. Eine Besonderheit der Schriftart ist, dass Punkte, Doppelpunkte und auch die Punkte der Buchstaben Ä, Ö und Ü dreieckig sind, womit man sich dem neuen Logo anpasst. Außerdem kennt die Schriftart neben den Zahlen und einigen Satz- und Sonderzeichen nur Großbuchstaben. Hat man den VIVA-Font ausgewählt und gibt ein umgekehrtes Ausrufezeichen (¡), das vor allem aus der spanischen Sprache bekannt ist, ein, erscheint das VIVA-Logo.

Witzig, verspielt und verrückt war das Design sowie das Image des Senders vor 2011. Die früher genutzte Schriftart unterscheidet sich deutlich von VIVA Bureau Dreieque. Die Buchstaben weisen nur selten klare Kanten auf und sind alle eher abgerundet. Darüber hinaus gab es bei der bis Januar 2011 genutzten Schriftart sowohl Großbuchstaben als auch Kleinbuchstaben.

VIVA-Font 2010

Vor der Viacom-Übernahme im Jahr 2005 war das Sendersdesign eher einfach gehalten. Das Senderlogo wurde 2001 leicht überarbeitet. Eine einheitliche Schriftart wurde nicht genutzt. Stattdessen hatte jede Sendung einen eigenen Stil mit einer eigenen Schriftart, die allerdings meistens schon vorher existierte und nicht eigens für die Sendung entworfen wurde.

Marktanteile[]

MA VIVA 2004 - 2013

Gesamtmarktanteil, 2004 bis 2013

Seitdem VIVA zu Viacom gehörte, wies der Sender seine Einschaltquoten aus. Damit startete man ein Jahr nach dem ehemaligen Konkurrenten MTV, der bereits seit 2003 seine Quoten ausweisen ließ. In der Gesamtgruppe der eigenen Zuschauer schwankten die Quoten des Senders zwischen 0,1 % und 0,6 %. Seine stärksten Jahre erreichte VIVA 2006 bis 2009, in denen man durchgehend 0,6 Prozent Gesamtmarktanteil erreichte.

VIVA war zuletzt in der Zielgruppe der 14- 49-jährigen sehr viel beliebter als das im Dezember 2017 ins Free-TV zurückgekehrte MTV Germany. So konnte VIVA im August 2018 in der Zeit von 02:00 Uhr bis 14:00 Uhr 1,1% Marktanteil in der Zielgruppe holen, während das rund um die Uhr sendende MTV lediglich 0,1% Marktanteil in der Zielgruppe erreichte.

Merchandise[]

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Eine Autogrammkarte aus den 1990er-Jahren

VIVA-Merchandise bzw. VIVA-Fanartikel existieren in unterschiedlichen Variationen. Selten wurden die Fanartikel mit Ausnahme von CDs und DVDs offiziell verkauft. Des Öfteren wurden sie u. a. im Rahmen einer Verlosung oder ohne einen bestimmten Anlass verschenkt. Außerdem wurden Mitarbeiter/innen und Moderator/innen mit Fanartikeln ausgestattet. Heute werden die Fanartikel zum Teil von Privatpersonen auf Internetportalen wie ebay.de zum Verkauf angeboten.

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VIVA-CDs

Beispiele für Fanartikel wären Autogrammkarten, Schlüsselbänder, Stirnbänder, Wasserbälle, Sticker, Notizblöcke, Kugelschreiber u. v. m.

Eine übersichtliche Auflistung einiger Fanartikel ist hier zu finden:

VIVA-Merchandise

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Hauptartikel: VIVA Comet

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Der VIVA Comet war ein von 1995 bis 2012 von VIVA vergebener deutscher Musikpreis. In einer unterschiedlichen Zahl von Kategorien wurden die beliebtesten und erfolgreichsten Stars der deutschen Musikszene mit dem Zuschauerpreis gekürt. Das Publikum entschied per Abstimmung, welche Künstler der verschiedenen Kategorien einen Comet mit nach Hause nehmen durften. Zwischenzeitlich wurde der Preis in Kooperation mit anderen Fernsehsendern verliehen und übertragen. Von 1999 bis 2002 war der Medienpartner das ZDF. Im Jahr 2005 wurde der Preis zusammen mit ProSieben ausgerichtet. 2006 und 2012 fiel die Preisvergabe aus. Auch 2013 wurde die Verleihung zugunsten der MTV Europe Music Awards des Schwestersenders MTV abgesagt, deren Vergabe mittlerweile auf VIVA ausgestrahlt wurde, da MTV 2011 ins Pay-TV gewechselt war.

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Von 2005 bis 2008 wurde als besondere Auszeichnung der Super-Comet vergeben. Unter allen Preisträgern des Abends bestimmten die Zuschauer während der Show per Telefonabstimmung den beliebtesten Comet-Künstler. Alle drei Male konnten Tokio Hotel den Preis gewinnen. 2008 wurde die Kategorie Star der Stars eingeführt, dessen Preisträger von den Nominierten der Veranstaltung bestimmt wird. Als Sieger ging Herbert Grönemeyer hervor.

Siehe auch[]

Weblinks[]

Alle VIVA-Fernsehsender und VIVA-Programmblöcke sind mittlerweile eingestellt worden.

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